Ein Pinguin auf der Straße

Es ist kalt.
Sehr kalt.
Geradezu eisig. Ich streifte durch die Hamburger Straßen eines Randstadtteils und spürte wie die kalte Luft mir direkt ins Gesicht schlägt, als ich die schützende Haustür hinter mir schließe. Wo soll ich lang? Welche Route ist die kürzeste und welche die sicherste? Nachdem ich den Reißverschluss meiner Jacke bis oben hin zu zog, fasste ich den Entschluss, erst einmal Richtung Norden zu gehen. Es war der direkteste Weg zu meinem Ziel, wenn auch nicht der sicherste, denn ich begab mich mitten auf offenes Gelände. Links eine Häuserreihe, rechts eine spärlich befahrene Straße. Ich ging also meinem Ziel entgegen und  kämpfte gegen den Eisigen Wind, der bestimmt mindestens 5 km/h drauf hatte.
Nachdem ich den halben Weg geschafft hatte, fing es auch noch an zu schneien. Der Blizzard war so heftig, dass ich nach einer Minute schon drei Schneeflocken auf meiner Brille kleben hatte. Wie sollte ich die 300 Meter bei diesem Schneesturm lebendig überstehen?
Mein Blick schweifte nach rechts, auf die andere Straßenseite und ich wusste, dass es eindeutig zu kalt zum rausgehen war. Ich war mir sicher, dass ich einen Jäger sah, der einem Pinguin hinterher jagt. Anscheinend war er auch erfolgreich, da er den Pinguin kurze Zeit später an einer Leine mitführte. Der arme Vogel war wohl schon sehr erschöpft, da er auf allen Vieren lief und seine Laute einem grunzen, ja fast schon einem Bellen gleich kamen.
Noch 50 Meter. Ich hatte das Ziel vor Augen. Geblendet von der Lichterflut der militärisch angehauchten Fahrzeuge, die Menschen in scharen mitnahmen und wieder aussetzten. Auch meine Frau war in einem dieser   Gefangenentransporte und entstieg dem Bus in dem Moment, wo auch ich zur Ladestation stieß.

Das war die Ausführliche Version folgenden Twitterbeitrags: "So, Freundin vom Bus abhoolen und es ist verdammt kalt..."